Gear Glamorama.

Ein Gear-Review ist wie Patrick Batemans Morgenroutine in Bret Easton Ellis' literarischem Durchbruch American Psycho. Morgen. Ein ewiges passionsloses Aufzählen von Produkten und ihren Anwendungen, das Subjekt tritt hinter diese zurück und wird zu einer bloßen Benutzeroberfläche von kosmetischen Produkten, das sich in einem sterilen Raum von Notwendigkeiten einer obsessiven Oberflächlichkeit bewegt... Oh ja, ein Text über Outdoor-Gear kann nur in der Sprache Bret Easton Ellis' geschehen- dann ist es Prosa. Alles andere ist nicht mehr als eine Wiederholung des ewig Gleichen, in der die Nutzer*innen vor allem auf YouTube, ihre nicht immer telegenen Gesichter für hinhalten und in Ich-Botschaften sprechen. Jedoch Gesicht-Zeigen und in der ersten Person sprechen macht aus Subjektivität noch lange kein Subjekt. Es erscheint wie eine vertauschte Zweck-Mittel-Relation hinter der das real empfindende und erlebende Subjekt zurücktritt und zu einer bloßen Benutzeroberfläche von Produkten wird. Ein reales Erleben, Empfinden, eine Wirklichkeit jenseits der Dinge gibt es scheinbar nicht. Warum auch, fragen jetzt die ganz Schlauen, es ist ein Gear-Review, da geht es um Gear und nicht um den Mensch. Stimmt...
Mein Setup besteht aus einem Custom-Made 32 Liter Rucksack aus schwarzen PU-beschichtetem Zeltbodennylon mit einer 5000mm Wassersäule, Gewicht 80g/qm, von einem Tripple Crowner aus Mainz. Der Rucksack verfügt über zwei Seitentaschen aus 150g/qm X-Pac X21 RC Rucksack-Laminat, auch aus schwarz und einem wenig elastischem Polyester-Frontmesh. Mit dem Rolltopverschluss ergibt sich ein Gesamtvolumen von 40 Litern, bei einem Gesamtgewicht von 220 Gramm (nachgewogen). Weil der Rucksack nicht wasserdicht ist - und weil alle es tun - verwende ich einen Rucksackliner. Eine einfache Discounter-Plastiktüte für 15 Cent. 28 Gramm leicht. In diese kommt mein Schlafsack, er ist somit perfekt gegen eindringende Nässe von außen geschützt. Mein Schlafsack ist wahlweise ein 250er Quilt der Gdyniaer Schlafsackmanufaktur Cumulus aus dem Jahr 2018, aus 29gr/qm Pertex Quantum. Er wiegt 490gr. Dem Namen entsprechend ist er mit 250 Gramm polnischer Daune aus Todrupf gefüllt, mit einer Bauschkraft von 850 cuin (nach europäischer Norm), die die kastenförmige H-Kammern-Konstruktion perfekt ausfüllen. Das mitgelieferte Befestigungssystem habe ich durch eine leichtere, 75 cm lange, 2mm dicke elastische Kordel aus Polyester und Elastoiden (3,3 gr/m) ersetzt mit einem einem zwei Gramm leichten offenen Kordelhaken zum fixieren.Ich verfüge noch über zwei 2015er Modelle des Lite Line 400. Auch sie sind aus einem Pertex-Stoff - aber einem schwereren. Die 2018er Neuauflagen der Lite Line Linie sind ebenso aus einem 28gr/qm Pertex-Quantum, so konnte im Gegensatz zu meinen beiden Exemplaren fast 10% Gewicht eingespart werden. Bei gleicher Konstruktion (Trapezkammern) und Ausstattung. Beide sind mit 400 Gramm polnischer Daune aus Todrupf gefüllt, mit einer Bauschkraft von 850cuin. Die beiden Exemplare unterscheiden sich durch einen schwarzen und einen stahlgrauen Innenstoff. Ich bevorzuge ersteren, er trocknet schneller. Der 400er Lite Line ist nach firmeninternen Standard (nicht EU-Standard) bei 2 Grad noch im Komfort-Bereich, ein idealer Schlafsack für Frühjahr bis Herbst. In Kombination mit meinen weiteren Schlafsack, dem Cumulus Magic 125 Zip, mit 270gr einer der leichtesten Schlafsäcke der Welt, sind Nächte bis -10 Grad problemlos zu machen. Der Magic 125 Zip ist der Name bereits sagt mit 125gr polnischer Daune gefüllt, 850 cuin. Im Gegensatz zu meinen anderen Schlafsäcken ist der Magic 125 Zip aus Toray Airtastic, mit 19gr/qm eines der leichtesten Gewebe der Welt des Tokioter Unternehmnes Torai Industries Inc. Ich persönlich bevorzuge Pertex-Stoffe, weil sie sich auf der Haut besser anfühlen. Dieser Schlafsack kommt vor allem bei Touren im Hochsommer oder in den europäischen Süden zum Einsatz. Ich benutze zusätzlich vor allem im Frühling, Herbst und Winter, oder generell bei Temperaturen unter 10 Grad oder wenn Regen vorhergesagt ist oder ich ohne Tarp unterwegs bin einen Biwaksack. Dieser ist von der Firma Cumulus. Das Modell Ultralight Bivi ist aus 36gr/m Pertex Quantum Pro mit einem DWR-finish und wiegt 140 Gramm (nachgewogen), statt des mitgelieferten Packsacks kommt es mit dem Schlafsack in den Rucksackliner. Der Biwaksack schützt vor Windchill, Spritzwasser (unter dem Tarp) und leichtem Nieselregen, er ist atmungsaktiv und trocknet schnell. Als Schlafmatten besitze ich eine Z-lite der Firma Therm-A-Rest, eine NeoAir X-Lite regular der gleichen Firma und eine Robens Vapor 60. Die Z-Lite, eine geschlossenzellige Schaumstoffmatte in Eierkarton-Optik für einen optimalen Schlafkomfort, ist 410 Gramm (nachgewogen) schwer, hat die Abmessungen 181x53 Zentimeter, eine Dicke von zwei Zentimetern und einen R-Wert von 2,2. Ich besitze sie in der Farbkombination Silber/Gelb. Die NeoAir Xlite ist eine aufblasbare Matte und galt bis zum Aufkommen der Uberlite aus dem Hause Therm-A-Rest als leichteste aufblasbare Matte der Welt. Auch jetzt sind ihre Werte immer noch beeindruckend. 341 Gramm leicht (nachgewogen), 190x52 Zentimeter, eine Dicke von sechs Zentimetern und einem R-Wert von 3,2. Sie ist Marigold. Mitgeliefert wird ein Reparaturkit, das vier Gramm wiegt und ein Packsack, der 14 Gramm wiegt (ich benutze die Matte gefaltet als Rückenpolster und -verstärkung meines Rucksacks und brauche demnach den Packsack nicht). Ich habe mir nach 1350 Kilometern auf dem E1 die Robens Vapor 60 im Internet bestellt (mit einem eingelösten Kundengutschein inklusive Porto und Versand) für 45 Euro. Sie kostet somit etwa soviel wie die Z-Lite. Sie ist aufblasbar und wiegt 413 Gramm (nachgewogen). Die Body-Mapping Technologie bewirkt das der Daunenschlafsack in die Wabenstruktur der Matte loftet und somit den Rücken des Schläfers isoliert. Die Matte selbst hat keine Isolation, R-Wert 0, sie ist auch sechs Zentimeter dick und hat eine Abmessung von 190x55 Zentimeter. Ich selbst bin 186 Zentimeter und demnach bietet diese Matte für ein große Person wie mich sehr viel Platz. Sie ist hellgrau/ steingrau. Das 2006 von Six Moon Designs eingeführte Gatewood Poncho Tarp, benannt nach Emma Rowena „Grandma“ Gatewood, der ersten Frau die im Alter von 67 im Jahr 1955 den Appalachian Trail lief, besitze ich seit 2016, die 2018 überarbeitet Version ist leichter, da leichtere Stoffe verwendet wurde, beklagt wird seitdem, dass die Nähte nicht mehr so sauber verarbeitetet sind. Ich habe die Abspannungen modifiziert mit neuen Dynema zwei Millimeter Abspannleinen und phosphorisierenden Line-Locks für eine bessere Sichtbarkeit in der Nacht und um es höher Aufbauen zu können für mehr Ventilation und mehr Platz. Es wiegt modifiziert 341 Gramm (nachgewogen), das Packmaß ist sehr klein und ein schneller unkomplizierter Aufbau. Seine einfache und geniale Konstruktion bietet es einen 360-Grad rundum Wetterschutz für mich das ideale Tarp für Frühling und Herbst. Für den Sommer, schnelle Overnighter, Weekender oder stabiles Frühlings- und Herbstwetter oder für Hüttentouren auch im Winter für die ich ein leichtes Back-Up brauche, habe ich ein Sea to Summit 15D Ultra-Sil Nano Ponchotarp. Vielseitig und robust – er ist Poncho, Tarp, Rucksackhülle, oder sogar als als Groundsheet. Das extrem leichte und dennoch sehr robuste 15D Ultrasil Material ist silikonisiert, somit wasserdicht auch dank der getaped Nähte. Mit den Abmessungen von 265x145 Zentimeter bietet es als Flat oder offenes Halfmid aufgebaut für mich und meine Ausrüstung ausreichend Platz. Im Gegensatz zum Six Moon Designs Gatewood Tarp habe ich die Abspannleinen nicht direkt am Tarp befestigt sondern mit T-Stoppern können sie bei Bedarf in die entsprechenden Ösen eingefädelt werden. Es wiegt 181 Gramm (nachgewogen), ohne Schnürung und ist blau, ich würde es eher ein Lichtblau nennen mit einer Nuance Türkisblau. Ich besitze noch ein Duplex der us-amerikanischen Firma ZPacks aus Florida. Ich verwende es wenn ich zu zweit wandere. Es ist aus Dynema Composite Fabric, auch bekannt als Cuben Fibre, in spruce green. Ich habe es direkt aus den USA importieren lassen. Es wiegt 610 Gramm, es ist somit 60 Gramm schwerer als andere Duplex-Modelle, es ist robusteres .74oz/sqyd statt .51oz/sqyd, es ist auch blickdichter und das grün ist nicht so auffällig wie die weißen und hellblauen Modelle. Die Bodenwanne ist aus 1oz/sqyd Dyneema Composite Fabric. Das Zelt hat zwei Apsiden, wird mit Trekkingstöcken oder einer extra zu bestellenden Aufstellstange aufgebaut. Ich habe mich für den Aufbau mit Trekking-Stöcken entschieden, weniger Redundanzen. Es ist ein einwandiges Zelt, es muss also bei schlechter Ventilation mit Kondens gerechnet werden, für dieses Fall habe ich einen kleinen Lappen aus Baumwollmull dabei, ich persönlich bevorzuge sie seit der Debatte der Verschmutzung der Weltmeere durch Mikroplastik. Es wird viel darüber diskutiert ob unter das Zelt noch ein Groundsheet soll, ich verwende ein Groundsheet der Marke TLD nur wenn ich mit einem Tarp unterwegs bin. Eine transparente POF-Folie, 19gr/qm, 2,4x1 Meter, 41 Gramm (nachgewogen). Es ist sehr leicht, trotzdem sehr robust und wasserdicht. Für alle drei benutze ich MSR Mini Groundhogs, ich habe sechs Stück a 8,6 Gramm (nachgewogen) Für das StS 15D Ultra-Sil Nano Ponchotarp besitze ich noch einen extra Exped V-Peg, der 9,1 Gramm (nachgewogen) wiegt. Das sind die so genannten großen Vier. Selbst in der schwersten Konfiguration überschreiten sie ein Gesamtgewicht von 2500 Gramm nicht. In meiner Küche unterscheide ich zwischen einen No-Cook/ Stoveless-Set-Up und einen Warm-Kitchen-Set-Up. Wahlweise, kann je nach Tour beide Set-Ups mit einander kombiniert werden - z.B. wenn ich zu zweit wandere. Mein Herd ist ein MYOG Super-Cat-Stove aus Aluminium, acht Gramm schwer (nachgewogen). Es ist ein Spirituskocher. Einfach in der Herstellung, zuverlässig im Gebrauch. Kombiniert mit einem MYOG Windscreen (8Gramm, nachgewogen) aus einer Hoppy Ale Bierdose, mit Luftlöchern versehen und so eingekürzt, dass er mit zwei Büroklammern fixiert, exakt um den Topf passt und somit einen perfekten Windschutz bietet. Mein Topf ist ein Toaks Titanium light 550, mit Deckel wiegt er 77 Gramm (nachgewogen). Perfekt für einen morgendlichen Tee, um Wasser für eine dehydrierte Mahlzeit zu erwärmen, aber auch um Trekking Nahrung selber darin zuzubereiten. Um den Brennstoff zu transportieren verwende ich Trinkbeutel mit Standboden und Schraubverschluss unterschiedlicher Größe; zum Beispiel Capri Sonne Maracuja-Passion-Fruit 330 Milliliter oder verschiedene Quetschi Fruchtmousse Behältnisse mit einer Füllmenge von 90 Milliliter (sie wiegen zwischen 5 und 13 gr). Als Trinkbecher oder als Gefäß aus dem ich mein Essen zu mir nehme, dient mir in Nissin Cup- Becher. Der Riffelrand ermöglicht ein Anfassen ohne verbrennen der Finger, er ist leicht (27 gr, nachgewogen). Er ist schnell ersetzbar bei Verlust oder Beschädigung, viele Supermärkte führen diese Form des Fertiggerichts (Kosten 2 - 2,50 Euro). Seit meinem 2600 Kilometer E1E5 Thru-Hike im Sommer 2019 benutze ich einen in Kiel gekauften Spork der Firma Sea to Summit. 11 Gramm schwer aus glasfaserverstärktes Polypropylen und 100 Prozent BPA-frei, hat sich das Modell Camp Cutlery bisher 2750 Kilometer bewährt. Als Messer habe ich ein Dejoo Colors. Eine 8.5 Zentimeter lange Klinge aus rostfreiem, matten Z40C13-Stahl. Mir gefällt das schlichte und dennoch ansprechende Design. Die Klingenlänge finde ich für den Trail-Alltag genau richtig. 27 Gramm (nachgewogen) finde ich jedoch etwas schwer, zudem es nicht so gut in der Hand liegt. Ich habe auch ein Opinel No 5 bessen, mit einer 6.5 Zentimeter langen Klinge, dies hat sich jedoch nicht bewährt. Dafür lag es es besser in der Hand. Ich habe es am Steinhuder Meer in einer öffentlichen Toilette vergessen. Zum Transport von Wasser und zu seiner Aufbereitung benutze ich in der Regel eine 750 Milliliter PET-Mehrwegflasche des Getränkeherstellers Adelholzer, hier vor allem das mit Sauerstoff angereicherte Wasser, weil das hier mitgelieferte Sportscap durch eine einfache Gummischeibe wasserdicht ist, es kann somit im liegen getrunken werden, zugleich kann für das Reinigen von Geschirr oder das so genannte Back-Flushen, also das Reinigen des Wasserfilters, genügend Druck aufgebaut werden um dies effizient zu bewerkstelligen (wer möchte kann diesen Effekt auch für eine Reinigung des Po's nutzen). Mit ihren 27 Gramm (nachgewogen) ist sie eine der leichtesten PET-Mehrwegflaschen auf dem deutschen Markt. Als Wassercontainer benutze ich den Platypus 2 Liter Wassersack - genau genommen passen 2,4 Liter Wasser in ihn hinein. Bei einem Gewicht von 38 Gramm gibt es derzeit kein Behältnis dass soviel Wasser bei so wenig Eigengewicht transportieren kann. Der Wassersack bietet sich im Dual-Use-Verfahren auch als ein Kopfkissen an, eine Möglichkeit auf die ich immer dann zurück komme, wenn ich zum Beispiel kältebedingt alle Kleidungsstücke an habe. Das Wasser filtere ich mit einem Sawyer Mini Filter SP 128. Der Filter arbeitet mit einer Hohlfaser-Technologie, mit einem Porendurchmesser von 0,1 Micron, somit filtert der der Sawyer Mini Filter SP128 keine Viren aus dem Wasser, hier muss gegebenenfalls mit Wasserdesinfektion nachbereitet werden. Der Sawyer Mini Filter SP 128 wiegt 38 Gramm, was ihn zu einem der leichtesten, wenn nicht gar zu dem leichtesten Wasserfilter der Welt macht. Mit einer Filterleistung von 378540 Litern, ist er sicherlich auch einer der leistungsstärksten Filter auf dem Markt. Mein Hygiene-Set besteht nunmehr aus einer leicht eingekürzten Hydrophil Bambuszahnbürste, sechs Gramm (nachgewogen) und Ohrenstöpsel der Firma Hansaplast, ihr weicher Schaumstoff passt sich perfekt dem Gehörgang an, sie sind angenehm weich und mit einer Geräuschreduzierung um bis zu 33 Dezibel dämpfen sie erfolgreich die Umgebungsgeräusche und ermöglichen so einen erholsamen und ruhigen Schlaf - ich mag sie lieber als vergleichbare Produkte anderer Firmen. Sie wiegen ein Gramm (nachgewogen) das Paar. Bei Fernwanderungen habe ich zudem einen Nagelclipper der Hausmarke der Drogerie DM dabei, er wiegt 11 Gramm (nachgewogen). Zu den so genannten Cousumerables gehören eine fünf Milliliter Tube Ajona Zahnpasta Konzentrat sowie fünf Meter Zahnseide in Reisegröße. Beide zusammen wiegt sieben Gramm. Im laufe der Jahre ist mein Reparatur-Kit und mein First-Aid-Kit jeweils immer kleiner geworden, ich habe im Frühjahr 2019 beide zusammengelegt, der hier dargestellte Inhalt entspricht den Anforderungen der meisten meiner Wanderungen (für eine Wanderung des 170 Kilometer langen Arctic Circle Trails, sähe es wahrscheinlich etwas anders aus). Ich habe knapp einen Meter Gaffa-Band um meine beiden Trekking-Stöcke gewickelt. Weiterhin besteht es aus einem Matten-Reparatur-Set der Firma Therma-Rest beziehungsweise der Firma Robens, wobei ersteres vier Gramm wiegt, letzteres zwei Gramm. Beide habe ich noch um zwei Stücke Reparaturband der Firma Tear Aid ergänzt, der von mir verwendete Typ A Klebestreifen sind für alle Gewebe und Materialien außer Vinyl und Vinylbeschichtungen geeignet. Nach einer Stunde sind sie ausgehärtet und dichten erfolgreich jedes Loch und jeden Riss in Zelten, Isomatten, Rucksäcken. Weiterhin habe ich eine Zwei-Milliliter-Tube Sekundenkleber der Firma UHU dabei, vor allem für die Reparatur von Schuhen oder Trinksystemen eine sehr gute Wahl. Zur Reinigung von Wunden und dem Vorbereiten der zu flickenden Mattenuntergründe habe ich zwei, drei Alkoholpads dabei, sie wiegen je 1,2gr (nachgewogen). Auf den Matten entfetten sie den Untergrund udn erhöhen somit die Klebefestigkeit der Reparaturflicken. Für die Haut benutze ich sie kaum ober gar nicht. Statt Pflaster habe ich eine Mullkompresse dabei (5 Gramm, nachgewogen) und Fixierpflaster - beider von der Firma Hansaplast. Diese Herangehensweise verhindert Redundanzen in der Nutzung und ermöglicht den Dual-Use. So kann das Fixierpflaster durchaus für das Abtapen von etwaigen Blasen oder Scheuerstellen verwendet werden. Ich habe circa einen Meter Fixierpflaster auf einen Stück Strohhalm aufgerollt (hier bin ich jedoch mit der Stabilität der daraus entstandenen Rolle beim abrollen nicht zufrieden und bin aktuell auf der Suche nach etwas anderem). Ich habe der Swiss-Card des schweizer Messer- und Uhrenherstellers Vitrorinox die kleine Pinzette entnommen, mit ihren zwei Gramm ist sie nun Teil meines First-Aid-Kits. Sie eignet sich hervorragend für kleine Splitter aus der Haut zu ziehen, vornehmlich benutze ich sie jedoch um Zecken mit ihr zu ziehen. Körperstellen, die ich mit der Vitorinox-Pinzette nicht erreiche, zum Beispiel weil der Winkel ungünstig ist, erreiche ich mit einer Zeckenkarte. Ich habe eine handelsübliche Zeckenkarte noch einmal zu zurecht geschnitten und die Ecken rundgefeilt, so dass sie nur noch zwei Gramm (nachgewogen) wiegt. Ihr einfaches und eingängliches Handling ermöglicht es auch, sie andere Menschen zu bitten mit dieser Zeckenkarte mir etwaige Zecken an für mich nicht erreichbaren Stellen zu ziehen, da sich viele Menschen dies eher mit einer Zeckenkarte, denn mit einer Pinzette zutrauen. Zu guter Letzt habe ich noch eine maximale Tagesdosis des Schmerzmittels Ibuprofen dabei. Meine elektronischen Geräte habe ich auf ein Minimum reduziert, dies verringert die Abhängigkeit von externen Stromquellen. Ich besitze ein iPhone 6s, das elegante Unibody-Design liegt trotz einer zusätzlichen transparenten TPU Silikonschutzhülle angenehm in der Hand. Ich persönlich bevorzuge Apple-Produkte, weil sie sich intuitiv bedienen lassen, das schmale 4.7 Zoll Retina HD-Display mit 3D Touch und einer Auflösung von 750x1134 Pixel ermöglicht Navigation, Bildbearbeitung und Social Media Pflege in bester Bildqualität. Die 12 Megapixel der Hauptkamera erfüllt ihre Aufgabe zuverlässig und gut, ob gleich sie nicht die beste Kamera auf dem Markt ist, was sich vor allem beim Zoomen und Unterbelichtung deutlich in einem höheren Bilderrauschen zeigt. Die Performance des A9 Prozessors ist flüssig und die zugegeben wenigen 16 GB Speicherplatz ergänze ich um zusätzliche Kapazitäten in der iCloud. Mit der Schutzhülle wiegt das iPhone 6s 149 Gramm (nachgewogen). Ich beschränke mich in der Nutzung auf das Notwendigste und vermeide damit unnötige Redundanzen. So ist das iPhone 6s meine Kamera, mein Navigationsgerät – hier benutze ich die App Komoot, in die ich zuvor meine GPX-Tracks einpflege, sie funktioniert auch im off-line Modus, was ich als sehr hilfreich empfinde – und natürlich mein Telefon und mein MP3-Player. Als Kopfhörer verwende ich den JBL Tune 290, einen In-Ear-Kopfhörer mit dem Pure Bass Sound der Firma. Zugegeben ist er mit 71Gramm (Herstellerangaben) sehr schwer, dafür ist das Gehäuse aus hochwertigen Aluminium in dem zwei 8,7 Millimeter Lautsprecher stecken, die einen JBL-typischen satten basslastigen Sound produzieren. Mit der Ein-Tasten-Fernbedienung mit integriertem Mikrofon sind Musik oder Podcasts problemlos zu steuern und eingehende Anrufe einfach annehmen. Als Powerbank benutze ich eine Freepower Slim 10000 von CellularLine. Mit einem unglaublichen Gewicht von 164,7 Gramm (nachgewogen, damit sogar 0,3 Gramm leicht als die Herstellerangabe) und Abmessungen 112×44x20 Millimetern ist sie ein must-have für alle Ultraleicht Wandernde. Der mit der innovativen Lithium-Polymer-Technologie gefertigte Akku macht Freepower Slim 10000 zu einer ultradünnen Powerbank mit minimalem Platzverbrauch und einer sehr guten Performance. Da die Celluarline FreePower Slim 10000 mit einem USB Typ-C und einen Typ-A ausgestattet ist kann ist sie in der Lage die fortschrittlichsten handelsüblichen Smartphones zu laden. Drei Mini-LED's zeigen dem aktuellen Ladestatus an, die FreePower Slim 10000 verfügt außerdem über ein System zur gleichzeitigen Schnellladung und über einen Überhitzungsschutz, wodurch Geräte sicher und schnell aufgeladen werden können. Ich besitze sie in der Farbe lindgrün. Das mitgelieferte USB- Kabel wiegt nur fünf Gramm (nachgewogen) und ist reduziert auf das notwendigste. Zusätzlich benötige ich noch ein Ladekabel für mein iPhone 6s. Da ich mit nicht-lizenziert hergestellten Ladekabeln bisher schlechte Erfahrungen gemacht habe, benutze ich nur noch von Apple lizenzierte Produkte. Das iPhone 6s benötigt ein USB 2.0 mit Lightning Connector zum laden, ich habe die ein Meter lange Version, sie wiegt 18,6 Gramm (nachgewogen), hinzu kommt noch der Apple 5W USB Power Adapter mit 26 Gramm (nachgewogen). Weiterhin besitze ich eine Sonnenbrille der Marke Quechua. Das Modell MH 140, mit einen 100% UV-Schutz, die polarisierenden Gläser aus Polycarbonat filtern erfolgreich Lichtreflexe und tauchen die Umgebung ein angenehm warmes Licht, was auch sie auch bei schwacher Sonneneinstrahlung gut tragen lässt. Das Gestell aus mattem stoßfestem Polylauryllactam ist mit 26.2 Gramm (nachgewogen) sehr leicht und trägt sich sehr angenehm. Die Bügelenden sind mit Ösen versehen, was ich persönlich sehr ansprechend finde, weil ich mein erstes Modell am Monte Maggio durch eine Unachtsamkeit verloren habe, auf ähnliche Weise habe ich bereits eine Holbrook von Oakley verloren. Als Trekking-Stöcke verwende ich das Modell Speed Hike der britischen Firma Terra Nova. Sie sind bis 145 Zentimeter höhenverstellbar, 220,5 Gramm (nachgewogen) pro Stock recht leicht. Der Stock ist aus 7075 Aluminium gefertigt, das Justierungssystem ist einfachen ClipLocks intuitiv verstellbar und ist in seiner Einfachheit im Gegensatz zu anderen Justierungssystemen weniger fehleranfällig. Ich habe zur Gewichtsreduzierung die Handschlaufen, die Teller und die Stopper entfernt. Ihr einfaches Handling und die robuste Performance haben sie bisher auf über 3000 Trail-Kilometern unter Beweis gestellt. Ich persönlich bevorzuge Korkgriffe, der hier verbauten Plastik-Griffe liegen auf Dauer unangenehm in der Hand.
On Trail trage ich meist das Fast Hike Stretch Shirt von Berghaus in bluestone/dusk. Ich habe mit für die Größe Large entschieden um gerade im Sommer eine bessere Ventilation zu gewährleisten. Das Hemd ist aus 100% Argentium Pro, einem antimikrobiellem und geruchshemmenden Rip-Stop Polyester, welches zugleich einen UVP+50 Schutz aufweist. Der XpanseBack-Boxfalte und der leichte Stretch im Material erhöht die Bewegungsfreiheit und lässt das Hemd angenehm tragen. Der Kragen verfügt über eine kleine Öse – ähnlich einem Button-Down-Hemd – welches es ermöglicht den Kragen aufzustellen um den Hals und Nacken vor Wind, Kälte oder der Sonne zusätzlich zu schützen. Eine zusätzlich aufgesetzte Brusttasche sowie ein direkt darunter liegende verdeckte runden das durchdachte Konzept des Hemdes ab. Mit einem nachgewogenen Gewicht von 220 Gramm sehr leicht. Für Wanderungen mittlerweile meine erste Wahl. An kalten Tagen trage ich dazu ein in die Jahre gekommenes, aber immer noch Top Leistung bringendes leichtes Waffle-Fleece der Firma Mammut (177gr, nachgewogen). Mit Stehkragen und einem tiefen Zipper ideal zur Klimaregulierung, ist es nach beinah 5 Jahren im Einsatz und sicherlich 4000 Trailkilometern schier unverwüstlich. Als leichteres Back-Up für leichtere Sommertouren verwede ich den Allez Micro Hoodie von Montane. Das Polartec Power Grid Gewebe hat einen bemerkenswerten Feuchtigskeitstransport, eine sehr kurze Trockungsnungszeit und mit 184 Gramm (in Größe medium, nachgewogen) ein außergewöhnliches Wärme-Gewichtsverhältnis. Der leichte Stretch eines neunprozentigen Spandexanteil, Flatlock Nähte erhöhen den Tragekomfort und stellen ein höchstmaß an Bewegungsfreiheit sicher. Als Hose trage ich eine Dry Short Fast der Firma Nike mit der Dry Fit Technologie hat sie ein perfektes Beinklima für schnelle und ausdauernde Wanderungen, mit 114 Gramm (nachgewogen) ist sie unschlagbar leicht und gleichzeitig sehr robust und begleitet mich nun seit über 2000 Trailkilometern. Bei kühleren Temperaturen verwende ich zusätzlich eineRunningtights von Asics. Dank des Stretch-Mischgewebes liegt sie eng an, was ein Maximum an Komfort und Performance erhöht. Die feuchtigkeitsabsorbierende und schnelltrocknenden Eigenschaften sorgen jederzeit für ein angenehmes Beinklima. Flatlock-Nähte verhindern Hautreizungen und Reibungen. Mit 200 Gramm ist sie etwas schwerer, ihr Tragekomfort ist unschlagbar. Weiterhin verwende ich als Wetterschutz, sowie für einen weiteren Temperatur-Boost eine MYOG-Hose aus 68gr/qm PU-beschichtetem weinrotem Rip-Stop Nylon. Ich trage bei kühleren Temperaturen eine Boxer Brief von Icebreaker aus reiner 190er Merino Wolle, Tragekomfort und -klima sind bis 12 Grad Celsius perfekt, danach finde ich sie zu warm. In diesem Fall trage ich eine noname Unterhose eines großen Sportdiscounters. Ein Verlegenheitskauf, sie hat sich jedoch als sehr tauglich für meine Zwecke herausgestellt. Leicht (40gr; nachgewogen), schnell trocknend, angenehm zu tragen. Ich habe mich, als sie in Deutschland erhältlich waren, für Darn Tough Socken entschieden. Ich trage das Modell 1/ 4Sock Cushion, nahtloser Tragekomfort mit angenehm weicher Dämpfung im Fersen- und Fußsohlenbereich erhöhen die Stabilität und geben das Gefühl auf Wolken zu schweben; der Schaft ist glatt gehalten, somit entstehen keine unangenehmen Druckstellen; die Konstruktion des Socken ist fußnah geschnitten und vermeidet somit Faltenwurf der zu Blasenbildung und Scheuerstellen führen kann, das Gewebe aus 61% Merinowolle, 37% Nylon und 2% Lycra Spandex sorgen für einen perfekten Tragekomfort. Eine lebenslange Garantie runden die tadellose Performance des Socken ab. Sie sind perfekt geeignet für Trail-Running Schuhe, welche ich seit 2016 in Nutzung für Hikes habe. Seit dem Sommer 2019 benutze ich ausschließlich den Altra Lone Peak 4.0. Die stetige Weiterentwicklungen des Lone Peak sind überzeugend und zeigen, dass Altra Running sich im engen Austausch mit der Thru-Hiking Community befindet. Das Obermaterial aus Wickelstrick ist nahtlos und verhindert das aufkommen von Druck- und Scheuerstellen, der flexible Gurtüberzug führt zu einer geräumigen Vorfuß-Passform der revolutionären FootShape-Zehenbox-Technologie, die Sandpapier-strukturierte Zehenkappe mit eingelassenen Drainage System sorgt für einen Zehenschutz bei der gleichzeitigen Möglichkeit eingedrungenes Wasser wieder herauszulaufen. Die entkoppelte Beschaffenheit der TrailClaw durch eine multidirektionale, gekerbte Stollen sorgen für eine verbesserte Traktion der MaxTrac Gummisohle, die Altra Quantic Zwischensohle als Basis der Zero Drop Platform verschafft dem Schuh eine Dämpfung, wie sie nicht auf dem Markt der Trail-Running Schuhe zu finden ist, Mit einem Gewicht von 680 Gramm bei Schuhgröße EU 45 ist er auch noch fantastisch leicht. Der Tragekomfort ist unvergleichlich und je nach Trailbeschaffenheit kann er bequem bis zu 1300 Kilometer getragen werden. Mir persönlich gefällt dass Befestigungssystem für Leichtlaufgamaschen, wie ich sie von der Firma Dirty Girls benutze. Ich habe das Modell Spacin' Out und schützt mich davor, das kleine Steinchen, Sand, Tannennadeln in meinen Schuh eindringen. Sie wiegen 31 Gramm (nachgewogen). Auf dem Kopf trage das Kogyae Kappen Modell von Frilufts, es wiegt 64 Gramm (nachgewogen), der Schirm tief ins Gesicht gezogen schützt selbst bei tiefstehender Sonne meine Nase und vor Blendung. Ein schnelltrockendes Polamid Gewebe sorgt für ein angenehmes Trageklima, zugegeben das eingelassene Reißverschluss-Fach an der Seite der Kappe habe ich bisher nicht genutzt. Mit einem Gummi-Klettband ist die Kappe unkompliziert größenverstellbar. Immer am Körper trage ich ein Schlauchtuch der Firma Buff aus recycelte Mikrofasern. Die Flexibilität des Tuchs macht es zu einem perfekten Begleiter beim Ultraleicht Wandern. Dank der Dehnbarkeit der Vier-Wege-Stretch Technologie bietet es höchsten Tragekomfort, egal ob als Schal, als Headband, als Armband – zudem benutze ich es als Waschlappen, Schweißtuch Handtuch, gegebenenfalls als Wischtuch um Kondensat von Zeltinnenwänden zu wischen. Die Polygiene Behandlung verhindert Bakterienwachstum und unangenehme Geruchsbildung. Es ist schnell trocknend und wiegt 38 Gramm (nachgewogen). Ich habe meistens zwei Stück dabei – zumindest ein eingekürzest (16gr, nachgewogen). Wenn es auffrischt ziehe ich mir gerne zusätzlich den Featherlight 7 Windbreaker von Montane über. 46 Gramm leicht und eine Topp Performance blockt sie erfolgreich Wind, ein leichtes DWR-finish macht sie erstaunlich Wasser-resistent, das Packmaß in der Größe eines Apfels und mittlerweile über 3500 Trailkilometer machen sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil meiner Ausrüstung. Als zusätzliche Wärmereserve greife ich auf eine Minilite Vest der Firma Cumulus zurück. Sie ist gefüllt mit 53 Gramm polnischer Daune mit einer Bauschkraft von 850 cuin, bei einem Gesamtgewicht von 140 Gramm bei Größe Medium verfügt sie über ein erstaunliches Isolationsvermögen. Sie lässt sich einfach in ihrer Jacketasche verstauen – auch wenn dies vom Hersteller so nicht vorgesehen ist, der mitgelieferte Packsack wiegt jedoch fünf Gramm. Im Gegensatz zur Montane Featherlight 7 deren Design sehr minimalistisch gehalten ist, verfügt die Minilite Vest über zwei Taschen, die mit Reißverschluss verschlossen werden können. Bei zu erwartenden dauerhaften Temperaturen unter fünf Grad Celsius greife ich auf die Daunenjacke Ultralight Down Jacket der japanischen Modekette Uniqlo zurück, sie bietet ein unschlagbares Preisleistungsverhältnis in Relation zum Gewicht (330 gr nachgewogen, Größe Medium).
Das bis hier geschriebene verleitet mich dazu auf zwei Aussagen Patrick Batemann's zu rekurrieren, beide aus der von Mary Harron kongenial inszenierten filmischen Adaption der Romanvorlage mit Christian Bale in der Hauptrolle: "...ooch wir haben nur über geschäftliche Probleme gesprochen, Chancen ausgelotet, Gerüchte dementiert, Klatsch verbreitet..." - was denn sonst? Mehr als Gear Glamorama ist Sprechen über Gear auch nicht - eine ewige Fleischbeschau, die nicht zu letzt deshalb gerne von den männlichen Protagonisten als "gearporn" bezeichnet wird um ihren eigene verlorene Subjekthaftigkeit in der Objektwelt des Gear-Reviews mittels Gegenübertragung wieder herzustellen: Im rhetorischen rumgewichse um Gear wird eben diese Ausrüstung zu dem was es ist, Objekt der Begierde und als eben solches Objekt der Begierde kann es ebenso pornoesk angeeignet werden. Die Welt ist wieder in Ordnung. Jungs holt die Taschentücher raus; oder aber als Freund der PornYES-Bewegung, die Antwort auf schlechten Porno kann nicht kein Porno sein, sondern nur Guter: Für mehr gute Gear Reviews! In diesem Sinne lasse ich noch einmal Patrick Bateman zu Wort kommen: "Ich komme zu keinen tieferen Einsichten über mich selbst. Aus meinem Erzählen kann kein neues Wissen herausgeholt werden, dieses Geständnis war völlig Bedeutungslos."


     Epilogisches

Meine Haltung zu Bret Easton Ellis ist zugegebenermaßen Ambivalent. Ich habe bis auf die beiden neuen Romane alles von ihm gelesen und finde es manchmal quälend langweilig und zugleich erfreue ich mich in einem morbiden Voyeurismus an den aufgebauschten Belanglosigkeiten seiner Protagonist*innen und den austauschbaren Oberflächen in denen sie sich bewegen – als solche sehe ich sie als eine wunderbare kulturkritische Chronik der 1980er Jahre. Nichtsdestotrotz ist es schier nicht auszuhalten im austauschbaren Sex, Drogenkonsum, der Musik, den Klamotten, Interieurs, den Parties der Batemans, Clays und wie heißen sie eigentich nochmal alle einzutauchen, mitzulaufen... im Lesen stellt sich schon das Gefühl einer absoluten Leere und Bedeutungslosigkeit an.

Ich habe es verflucht diesen Text zu schreiben. Ich glaube ich habe für keinen Text bisher länger gebraucht, als für diesen. Die Vorbereitung war zugegebener Weise einfach, ich habe den Film American Psycho noch einmal gesehen um den Sound noch einmal einfangen zu können, habe mir bestimmte Snippets immer und immer wieder auf YouTube angesehen- so zum Beispiel Bateman's Monologe zu Genesis, Huey Lewis and the News und Whitney Huston. Eintauchen in die Oberfläche deren einzige Tiefe ein eventueller Kratzer im Lack sein kann, der, weil unentdeckt noch nicht herauspoliert worden ist. Ich habe die Morgenroutine von Bateman immer und immer wieder gelesen und random in seinen anderen Werken die ich besitze... Bis ich den kalten klaren Synthie-Sound als Beat für Werbe- und Verkaufsbroschüren gefunden habe. Mit den Einsprengseln einer eigenen Pseudo-Meinung, die schlussendlich nur eine Wiedergabe des Marketing-Gesülzes ist. Mehr habe ich auch nicht gemacht. Obsessiv aus den jeweiligen Produktwerbungen abgeschrieben, viele Zahlen und fancy technische Begriffe reingepackt und durch beständige Wiederholungen die sterile Oberfläche der Wörter in einen Dauerloop der Belanglosigkeit gezogen, immunisiert gegen alles Persönliche und Subjektive... und weil es so maximal gar nicht der Form des intuitiven, mäandernden Schreibens oder eben der Kerouac'schen spontanen Prosa, habe ich mich Wochen durch den Text gequält, ihn immer wieder hingeschmissen, weitergemacht, mich selbst im angeödet... die Leere und Sinnlosigkeit der Oberfläche durchlitten und schlussendlich ist das dabei raus gekommen.

Leidenschaft im Wortsinne ist etwas sehr deutsches, nicht die Passion. In diesem Text steckt die Passion an Prosa, erschaffen wurde sie durch das Leiden an ihrer Produktion. Ich bin eine Kartoffel, vielleicht ist das das Höchstmaß an Hybridität zu dem ich fähig bin. 



+++ wichtig für alle die hier ein richtiges review erwarten, das einzige was hieran stimmt ist, dass ich all das besitze. Der Inhalt hat sich der Form untergeordnet. Die technischen Daten stimmen, die Formulierungen sind häufig Arrangements aus den Werbetexten der Firmen oder der Weiterverkäufer*innen selber. Oder mit Patrick Bateman "Aus meinem Erzählen kann kein neues Wissen herausgeholt werden". Eine persönliche Einschätzung, wie ich sie nutze, welchen Nachteil sie haben, alle weiteren Faktoren die ein gutes Review ausmachen wurden der Prosa auf dem Altar der Kunst geopfert - es sei mir verziehen +++  

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